Kunstturnen Quinn Müller und Carlo Riesco holen am Eidgenössischen Turnfest Bronze für den TV Wädenswil.

Carlo Riesco und Quinn Müller erturnen sich am Eidgenössischen Turnfest Bronzemedaillen. Foto: PDCarlo Riesco und Quinn Müller erturnen sich am Eidgenössischen Turnfest Bronzemedaillen. Foto: PD

Nicht nur die Breitensportler massen sich am Eidgenössischen Turnfest in Aarau, sondern auch die Kunstturner kämpften um die begehrten Medaillen und Kränze. Zu diesem Zweck wurde die Eishalle Aarau für vier Tage in eine Kunstturnarena umgewandelt. Im Programm P3 turnte sich Quinn Müller mit einem fantastischen Start am Pferdpauschen einmal mehr souverän aufs Podest. Müller turnte elegant und schwierig. Bei ihm sind grosse Fortschritte zu sehen. Janic Fässler, der aktuelle Schweizer Meister in diesem Programm, musste aufgrund einer Knieverletzung auf einen Start verzichten. Carlo Riesco beendete alle Wettkämpfe dieser Saison auf dem Podest. So erstaunt es nicht, dass Riesco auch in Aarau im Programm P4 zu den Besten gehörte. Als Premiere zeigte Riesco am Boden zum ersten Mal den Doppelsalto rückwärts. Mit vielen Bonuselementen und einer gewaltigen Sprungkraft schaffte es Riesco auf den Bronzeplatz, der verdiente Lohn für eine äusserst erfolgreiche Wettkampfsaison.

Randegger mit Glanzwettkampf

In der Königsdisziplin P6 starteten zusammen mit dem späteren Turnfestsieger Oliver Hegi auch die 19-jährigen Wädenswiler Tim Randegger und Dominic Tamsel. Randegger glückte ein fehlerfreier Wettkampf. Am Sprung zeigte er einen wunderschön gestandenen Tsukahara mit 2½ Schraube, eine auch international absolute Höchstschwierigkeit. Randegger erreichte in einem hochkarätigen Teilnehmerfeld Rang 11, den traditionellen Turnerkranz und knackte beinahe die 80-Punkte-Marke. Tamsels Sechskampf war durchzogen. Nachdem er an den ersten drei Geräten patzte, konnte er sich an den letzten drei mit sauberen Übungen revanchieren. Immerhin versuchte er am Reck zum ersten Mal wettkampfmässig den attraktiven Kovacs, und dies gleich vor laufender Fernsehkamera und einer imposanten Zuschauerkulisse. (Turnverein Wädenswil, ZSZ 06.07.2019)

Tischtennis Nächste Saison debütiert U-15-Schweizer-Meister Lukas Ott im NLB-Team aus Wädenswil. Bisher hat er in jeder Saison öfter gewonnen als verloren. Gelingt ihm das auch in der ersten Mannschaft des Vereins?

Lukas OttLukas Ott wird selbstbewusst. «Ich bin jetzt weniger ein Angsthase und greife mehr an», erzählt der 14-Jährige von den Umstellungen in seinem Spiel. Er hat einen neuen Aufschlag einstudiert. «Ich werfe den Ball ganz hoch auf, das irritiert viele Gegner.» Früher habe er oft geschupft und gewartet, bis die anderen den Fehler begingen. Nun greift er an. «Das geht mit dem neuen Aufschlag viel besser.» Denn die Gegner retournieren den neuen Service mehrheitlich lang.

Der junge Wädenswiler macht sich parat für den nächsten Leistungssprung. Er ist sich das Siegen gewohnt. Ende März gewann er an der Schweizer Nachwuchs-Meisterschaft den Titel. Das ist ihm, der seit 2014 teilnimmt, alle zwei Jahre geglückt. Am zweitwichtigsten Turnier der Junioren, dem Top 8, unterlag er aber im Final. «Ich bin gescheitert», kommentiert er das. Gescheitert? «Rang zwei ist nicht gut, aber wenn ich im älteren Jahrgang war, habe ich immer beide Turniere gewonnen.»

Mehr als die Hälfte siegreich
Auch in der Nationalliga C waren die Ergebnisse mehrheitlich positiv. Lukas Ott gewann 25 seiner 33 Einzel und verbesserte seine Klassierung von A16 auf A17. Nun rückt der U-15-Junior in die erste Mannschaft der Linksufrigen auf. Natürlich könne man bei seiner Bilanz sagen, er sei zu Recht ein NLB-Spieler. «Ich gehöre in die Nationalliga B. Aber ich denke, ich kann dort nicht mehr so viel gewinnen wie in der Nationalliga C. Es ist ein grosser Gump.»

Dennoch sagt Lukas Ott, er wolle «so ungefähr 50 Prozent gewinnen oder sogar eine positive Bilanz haben». Er würde damit eine tolle Serie fortsetzen. Vor fünf Jahren spielte er erstmals für Wädenswil. Und gewann in der 4. Liga mehr als die Hälfte seiner Einzel. Das war auch in jeder folgenden Saison so - und stets eine Liga höher. «Ich werde aber sicher nervös sein», blickt Lukas Ott auf seinen ersten NLB-Einsatz voraus. Mit Numa Ulrich (13) wird gleich noch ein zweiter Junior debütieren.

Dass das Team absteigt, glaubt Lukas Ott trotzdem nicht. «Wir haben ja Norbert und werden wahrscheinlich nie 2:8 verlieren.» Mit drei Siegen des Routiniers Norbert Tofalvi würde der TTCW immer einen Punkt gewinnen. Dass er selbst und Numa Ulrich für die Nationalspieler Lars Posch und Filip Karin aufrücken, die neu für andere Vereine antreten, beschäftigt ihn ebenfalls wenig. «Ich denke nicht so. Wir werden uns weiterentwickeln. Wir sind noch nicht so gut wie sie, aber es kommt die Zeit, in der auch wir in der Nationalliga A spielen werden.»

Und noch eine Premiere
Erst einmal nimmt Lukas Ott ab Sonntag an der Jugend-EM in Ostrava teil. Auch das ist eine Premiere. Für ihn sei es der wichtigste Anlass der Saison, erklärt der Junioren-Nationalspieler: Er treffe auf neue Gegner, und das Niveau sei höher als an Turnieren in der Schweiz. International spielen mache darum mehr Spass. «Ich war schon an vielen Orten. Aber eigentlich sieht man nur das Hotel und die Halle. Und in Metz das Fussballstadion», schmunzelt er. Das störe ihn aber nicht, «ich bin ja wegen dem Tischtennis dort».

An der Jugend-EM werde er Vollgas geben, verspricht Lukas Ott. «Mir ist aber auch wichtig, dass ich Spass habe und ein paar Matches bestreiten kann.» Wahrscheinlich würden es mehr Einsätze mit dem Team, da das Einzel im K.-o.-Modus ausgetragen werde, ahnt Lukas Ott. «Es wäre schön, ein bis zwei Runden weiterzukommen. Aber dazu braucht es auch Losglück.» Und steht einmal kein Tischtennis an, spielt Lukas Ott mit Kollegen Basketball. Oder Fussball. «Alles ausser Tischtennis.»

Lieber Lehre als Sportgymnasium
Lukas Ott fand über einen Umweg zum Tischtennis. Und nicht ganz freiwillig. «Ich war zuerst im Schach», erzählt er. Linda, die Schwester, bevorzugte Tischtennis - und dieses Training dauerte eine Stunde länger. Da der Fünfährige nicht allein zu Hause bleiben durfte, musste er auch zum Tischtennis. Das habe ihm dann doch gefallen, erinnert er sich. «Jeder Gegner hat seine Stärken und Schwächen. So wie die Schachfiguren. Wenn man sie falsch anwendet, hat man keine Chance», sieht Lukas Ott Parallelen. Er sehe schnell, was der Gegner mache, meint er, das sei eine seiner Stärken.

In seiner Altersklasse gehört der Wädenswiler inzwischen zu den Besten der Schweiz. Der Besuch des Sportgymnasiums war für ihn trotzdem kein Thema. «Weil ich wusste, dass ich eine Lehre machen will», wie der 14-Jährige erklärt. Der Sekundarschüler hat schon als Sportartikelverkäufer und im Büro einer Bauunternehmung geschnuppert. Heute Freitag absolviert er den Multicheck und bewirbt sich dann für eine Lehrstelle bei einer Bank, die er im Sommer 2020 antreten möchte. «Ich weiss, dass ich während der Lehre das Training vielleicht reduzieren muss. Aber ich will es so.» (Bild und Text Stefan Kleiser)

An den Schweizer Meisterschaften der Junioren im Kunstturnen in Zuchwil krönte sich der Wädenswiler Janic Fässler zum Schweizer Meister im Programm P3.

Janic Fässler, hier am Pauschenpferd, dominierte an den Schweizer Meisterschaften. Foto: PDJanic Fässler, hier am Pauschenpferd, dominierte an den Schweizer Meisterschaften. Foto: PD

Der P3-Turner Janic Fässler startete am Boden mit einer ausgezeichneten Übung, welche alle möglichen Bonus-Elemente enthielt. Fässler dominierte auch die weiteren Geräte und baute seinen Vorsprung stetig aus. Auch an den Ringen, am Barren und am Reck zeigte er perfekt geturnte Übungen, welche mit der Höchstnote belohnt wurden. Fässler gewann mit über drei Punkten Vorsprung und hohen 85,75 Punkten souverän die Goldmedaille.

Der zweite Wädenswiler Turner Quinn Müller holte sich mit Rang 6 ein Diplom. Am Barren gelang ihm die beste Übung der Saison. Ein längerer Wettkampfunterbruch vor seiner Pauschenpferdübung beeinträchtigte seine Konzentration, was zu einem Sturz an diesem Gerät führte. Zusammen mit Omar Ateyeh vom STV Opfikon-Glattbrugg wurden Fässler und Müller mit grossem Abstand Schweizer Meister mit dem Team Zürich.

Riesco holt Bronze

Carlo Riesco startete im Programm P4 als einer der Favoriten. Doch gleich beim ersten Gerät, dem Barren, schlichen sich Fehler ein. Am Boden stürzte Riesco beim Schraubensalto. Da auch die Konkurrenz patzte, schaffte es Riesco mit sehr schwierigen Übungen am Pferdpauschen und am Sprung, den Rückstand auf die Besten aufzuholen. Mit einem Überschlag-Salto vorwärts gebückt und einem Tsukahara gestreckt mit ganzer Schraube zeigte er zum Abschluss zwei Höchstschwierigkeiten. Riesco beendete den Wettkampf mit exzellenten 74,35 Punkten auf dem Bronzeplatz. Mit Zürich gewann Riesco zusätzlich den Schweizer-Meister-Titel im Teamwettkampf.

Fässler, Müller und Riesco qualifizierten sich mit diesen Leistungen souverän für das Eidgenössische Turnfest in Aarau. (ZSZ vom 11.06.2019)

Gold, Silber und Bronze am Schweizerischen Schulsporttag in Basel.

Wie schon im Vorjahr aus Lausanne, kehrten die Schülerinnen und Schüler der Oberstufenschule mit einem kompletten Medaillensatz vom Schweizerischen Schulsporttag in Basel nach Hause zurück und holten für den Kanton Zürich die einzige Goldmedaille. Die beiden Teams aus dem Schulhaus Steinacher waren eine Klasse für sich und dominierten die Konkurrenz deutlich. 

Auch in Basel wieder auf Erfolgskurs (v.l.n.r.): Florian Quranolli, Marc Mahler, Adrian Frey (Steinacher, 2. Rang), Kevin Fang, Leandro Marcarini, Leo Hegner (Steinacher, 1. Rang), Lea Schärer und Elena Graber (Fuhr, 3. Rang).Auch in Basel wieder auf Erfolgskurs (v.l.n.r.): Florian Quranolli, Marc Mahler, Adrian Frey (Steinacher, 2. Rang), Kevin Fang, Leandro Marcarini, Leo Hegner (Steinacher, 1. Rang), Lea Schärer und Elena Graber (Fuhr, 3. Rang).

Mit starken Leistungen in den Gruppenspielen qualifizierten sich die beiden Knabenmannschaften fürs Halbfinale und gaben sich auch dort mit zwei 3:0-Erfolgen keine Blösse. Im Endspiel wurden die Drittklässler von den ballsicheren Zweitklässlern zwar stark gefordert: Leandro Marcarini und Kevin Fang konnten aber zusammen mit dem dazugekommenen Leo Hegner die Hierarchie wahren und holten auch auf nationaler Ebene den Titel. Florian Quranolli, Marc Mahler und Adrian Frey machten ihren Kontrahenten keine Geschenke und forderten ihnen alles ab, mussten aber schliesslich kapitulieren. Die Enttäuschung über die verpasste Chance dauerte nicht lange an, hatte sich das Trio doch nach Bronze im Jahr zuvor nun auf den Silberplatz verbessert.

Unbeschwert gingen bei den Mädchen Elena Graber und Lea Schärer ans Werk. Nach zwei gewonnenen Startpartien gegen die beiden Teams aus dem bernischen Frutigen durften sie sich Chancen auf einen Medaillenrang ausrechnen, die sie denn auch wahrnahmen. Mit drei Siegen bei zwei Niederlagen durften auch sie aufs Treppchen steigen und die verdiente Bronzemedaille entgegennehmen. (Paul Schönbächler)

Paul Schönbächler

Schweizerischer Schulsporttag vom 22. Mai in Basel: Tischtennis

Mädchen

1. Collège Nerval, Village-Neuf (Frankreich)
2. Schule Drei Linden, Basel BS
3. Oberstufe Wädenswil (Elena Graber, Lea Schärer / Fuhr)

Knaben

1. Oberstufe Wädenswil (Kevin Fang, Leandro Marcarini, Leo Hegner / Steinacher)
2. Oberstufe Wädenswil (Adrian Frey, Marc Mahler, Florian Quranolli / Steinacher)
3. Schule Seidenberg, Gümligen BE